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SC Freiburg - WERDER BREMEN

13 Jahre war Freiburg bereits ohne Heimsieg gegen Werder und die Bremer zuletzt 5 Spiele in Folge ungeschlagen. Ein perfekter Zeitpunkt, um nach vielen Jahren nun endlich die Reise in die wohl entlegenste Bundesligastadt Deutschlands in Angriff zu nehmen. Mein Begleiter Steffen konnte das letzte Bundesligastadion abhaken und damit alle 18 "Grounds" in Liga 1 als gesehen verbuchen. Natürlich sind die Zeiten der 0:6-Kantersiege im Breisgau vorbei, trotzdem traten wir die Reise zum Abstiegsfight im Mage-Solar-Stadion ganz optimistisch an.

Freitag 7 Uhr startete ich mit MeinFernbus in Dresden. 9 Uhr kam Steffen in Leipzig dazu. Geplante Ankunft in Freiburg: 19 Uhr. 11 Stunden Busfahrt mit kurzer Pause in Frankfurt. Rückzu erwartete uns der ganze Spaß nochmal. 22 Stunden Bus fahren für Werder! Was tut man nicht alles für Grün-Weiß?

Mehmet und Süleyman, die Bus-Boys von MeinFernbus, lieferten regelmäßig Steilvorlagen für blödes Rumgealber mittels deutscher Wortfetzen. In Frankfurt blieben nach der Mittagspause mit Umstieg in unseren Anschlussbus nur noch zwei Plätze, jeweils einer neben Franzi und Vanessa, frei. Zwei echte Glückstreffer! Franzi, Werder-Fan und ebenfalls unterwegs Richtung Schwarzwald hatte bei Frühlingswetter zum Verwundern einiger Mitfahrer ihre Skier dabei. Sie traf sich in Freiburg mit ihrem Werder-Kumpel Dieter, gleichzeitig unsere Mitfahrgelegenheit Richtung Stadion, um im Anschluss an das Spiel gemeinsam mit ihm zum Skifahren in die Schweiz aufzubrechen. Vanessa, ebenfalls unterwegs in die Schweiz nach Zürich, war froh über jede Ablenkung vom Lernen für ihre bald bevorstehende Abschlussprüfung.

Dank eines Geburtstagsgeschenks hatte ich mit Steffen zunächst viel Zeit zum "Stadt-Land-Fußball" spielen. Besonders erheiternd waren die Kategorien "Grund für Rote Karte" und "Verletzung". Hier durften natürlich Begriffe, wie "Penisbruch" oder "Umholzen" nicht fehlen. Da uns wenige Torhüter einfielen, wurde diese Kategorie schnell in "Biersorte" umbenannt. Nun flutschte es schon viel mehr! Die Damen, als Buchstabengeberin und Zählerin im Einsatz, langweilten sich schnell und schlugen die normale Variante des Spiels "Stadt-Land-Fluss" als Beschäftigung vor. Fußball sei zu schwer. Flüsse kannten sie aber auch keine. Also spielten wir eben "Stadt-Land-Verletzung/Krankheit". Auch hier wurde von L wie "Laktose-Intoleranz" bis T wie "Tripper" volle Kreativität aufgeboten. Danke Mädels, es war sehr lustig. Konnte ja keiner ahnen, dass es nun bergab ging…

Achso: Spiel war ja auch noch. Nachdem Dieter das Auto "Knöllchenreif" abstellte, fanden wir uns im (trotz Freitag und weiter Anreise) gut gefüllten Gästeblock ein. Ausreichend Platz war nur noch in den unteren Reihen des Blocks. Die Sicht lässt sich vor allem mit 3 Worten beschreiben: Zaun, Netz, Pfeiler. Dafür nah am Spielfeld, dem übrigens kürzesten der Liga. Nur mittels Ausnahmegenehmigung darf der SC in der Bundesliga spielen.

Die Partie an sich war aus Werder-Sicht furchtbar. Wolf fing sich einen Sonntagsschuss von Schuster ein und somit nahm das Spiel seinen Lauf. Nach vorn ging überhaupt nichts, sodass das 2. Tor zwangsläufig fallen musste. Auch das 3:0 schob der Sportclub hinterher. Nach einem Gastgeschenk stand es plötzlich nur noch 3:1 und zaghafte Aufbruchsstimmung machte sich breit. Werder verdiente sich an diesem Abend eine spielerische 6, sodass die Hoffnung auf eine weitere Torchance Minute um Minute sank. Michael Weiner war zudem eine richtige "Pfeife".

Zur kurzen Nachtruhe fanden wir uns, direkt neben Dr. med. A. Mörder (Fachärztin für Chirurgie), im StayInn Hostel, oder auch "Freiburger Sägewerk", ein.

Wieder mal das Ende einer langen Serie und ein furchtbares Werder-Spiel erlebt. Das Beste an dieser Auswärtsreise war wie zuletzt oft der Weg dahin.