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Mitten in der Nacht in Sachsen aufgebrochen, waren wir noch vor den verschlafenen Bremern auf dem Flughafen. Sogar Sebastian Prödl musste ich an der Passkontrolle noch vordrängeln lassen. Dabei erfuhr ich, dass er über Weihnachten im Salzburger Land Skifahren war, wovon der Trainer aber nix wissen darf! Aufgereiht saßen dann die Profis mit ihren Gameboys am Abfluggate und spielten.

Werders Wintertrainingslager 2013

Im Flieger saßen die Spieler und Funktionäre vorne, ich wurde von zwei Blondinen hinten am Fenster eingeklemmt und hatte keine Chance auf Smalltalk. Interessant wurde es dann bei der Ankunft in Antalya, einer Betonwüste als Ausgangsort für die Feriendomizile, eingerahmt von einer Steilküste (mit Wasserfall) und dem beeindruckenden Taurus-Gebirge mit schneebedeckten Gipfeln. Am Gepäckband habe ich dann zur Erfüllung von Mission 1 (Laufen mit den Werder-Spielern) Fitnesscoach Reinhard Schnittker abgefangen. Ich erläuterte meine Situation und meinen aktuellen Trainingsstand - Von seiner Seite gibt es kein Problem, dass ich bei den Konditionseinheiten mitlaufe. Absegnen muss das aber der Thomas Schaaf. Losgehen wird es bereits 7 Uhr morgens mit kurzen Aktivierungsläufen (30 Minuten). Zwar nur eine kurze Strecke für mich, aber eine große Sache allemal – wenn es denn klappt! Die Trainer müssten aber zunächst das Gelände erkunden, meint Schnittker. Man müsse sehen, wie der Strand zugänglich ist und wo man in der Gegend laufen gehen kann. „Dasselbe Problem, vor dem ich stehe“, sagte ich zu Hr. Schnittker. Wir verblieben, dass wir uns noch einmal dazu austauschen. Er schien auch nicht an einem Gespräch zur Leistungsdiagnostik abgeneigt, nur muss er erst einmal abwarten, wie er über die Woche eingespannt wird. Fortsetzung folgt…

Ein nettes Wiedersehen gab es am Flughafen mit Denni Avdic, der mit seinem PEC Zwolle nahezu zeitgleich landete.

Mit einer 30 minütigen Busfahrt ging es dann vom Flughafen durch unzählige ausgestorbene Feriendörfer in der türkischen Nebensaison zum Hotel. Benzin kostet hier übrigens 2 € pro Liter! Im Hotel angekommen wurden einem die Koffer entrissen – nicht, dass man diese noch selbst auf das Zimmer tragen muss. Ein türkischer Einheimischer übernahm das Kommando und wies uns im Konferenzraum des Hotels in die Anlage, seine Restaurants und Zimmer ein. Da die Dunkelheit schon einbrach, wird das Gelände, die Aussicht, die Küste und das Tagesprogramm (z.B. Aqua-Jogging-, Darts-, Bowling-, Tischtennis-Kurse etc.) morgen erkundet.

Ich dachte erst ich wäre fälschlicherweise in die Sauna abgebogen, doch die 7347 sollte mein Zimmer sein, das mir auf gemütliche 30°C hochgeheizt wurde. Riesen Zimmer mit zwei Betten, Fernseher, Balkon, Badewanne und Minibar, die man scheinbar rund um die Uhr leer essen und trinken darf! All inclusive eben. Auf jeden Fall wurde das Bier vorsorglich aus der Minibar geräumt, damit dieses zu den Testspielen mitgenommen werden kann. Aufgefüllt wird täglich. Kontrollen gibt es in den Stadien keine und 5 EUR für ein Bier will doch auch keiner bezahlen. Im Hotel gab es eine weitere kleine Verbindung zu Werder: Der türkische Erstligaclub Istanbul BB teilte sich mit uns das Hotel. Dort stand bis 2009 Razundara Tjikuzu unter Vertrag.

Da es bereits dunkel war und wir nichts Gegensätzliches vom Organisator „Burdenski Events“ gehört hatten, sind wir davon ausgegangen, dass am Abend kein Training mehr stattfindet und setzten uns deshalb auf ein Efes in das Hotelrestaurant. Hier wurde bei der riesigen Auswahl schnell klar, dass viel Selbstdisziplin nötig werden würde, um einer Woche mit Endlos-Essen, -Bier, -Cocktails und -Desserts standzuhalten. Die plötzlich im Hotel einfallende grün-weiße Menschenmenge kam uns schon seltsam vor – Facebook gibt Gewissheit: heute wurde bereits trainiert. Ein erster Minuspunkt für den Veranstalter, der zwar anwesend, aber abgetaucht ist, türkischen Kollegen die Reiseleitung übergeben hat und Werder-bezogene Termine nicht kommuniziert.

Vom ersten Abend aus Belek berichtet
Stefan