Der Fanclub machte sich an einem frühlingshaften Samstag mit Geburtstagskind und Fanclub-Freund Steffen, Stefan, Nils und Felix auf den Weg nach Dortmund. Dabei wurden wie immer keine Kosten und Mühen gescheut: Felix reiste extra mit dem Zug aus Bremerhaven an, Nils rollte aus seinem Heimatdorf bei Hoyerswerda mit einem BVB-Fanbus ins Ruhrgebiet und musste so einige Spitzen einstecken; die Dresdner/Leipziger-Fraktion füllte wie seit Jahr und Tag das Auto mit Sympathisanten in grün-weiß als auch in schwarz-gelb.
Die Auswärtsfahrt hätte man vor dem Spiel auch als Himmelfahrtskommando bezeichnen können – Sperren und Verletzungen von absoluten Leistungsträgern führten dazu, dass die jüngste Mannschaft in Werders Bundesligageschichte auf das Feld geschickt wurde. Dortmund bis dahin in 19 Ligaspielen in Folge ohne Niederlage.
Vor dem Spiel trank man gemeinsam ein Bier mit dem neu gegründeten Werder-Fanclub „Nordholzer Eichen“ aus der Nähe von Cuxhaven an der Nordsee, der diese Auswärtsfahrt komplett aus der Fanclubkasse zahlte. Mit einem eigenen Vereinsheim inklusive Getränkeausschank an gemeinsamen Fußballsamstagen hat man dort so einige Möglichkeiten attraktive Events für die Mitglieder zu organisieren.
Man war sich einig, dass ein 3:0 für den BVB an diesem Samstag kein Beinbruch wäre. Das Spiel begann mit einer Schweigeminute für Timo Konietzka, dem ersten Torschützen der Bundesligageschichte, der in unter der Woche in der Schweiz das Recht der Sterbehilfe in Anspruch nahm. „Timo Konietzka – für immer Deutscher Meister“ lautete der Schriftzug der BVB-Fans auf einem großen Transparent. Einer von zwei Gänsehautmomenten zusammen mit dem von 80.000 Fans gesungenen Klassiker „You’ll never walk alone“! Das Spiel endete dann auch wie erwartet mit einem Sieg für den BVB. Werder hatte in der ersten Halbzeit einiges Glück, als der BVB in der Aluminium-Statistik mit dem Pfostentreffer von Kagawa und dem Lattenkopfball von Kehl mit 15 Treffern mit Werder gleichzog. Geburtstagskind Kagawa konnte trotzdem in der Drangphase einmal einnetzen. Werder hat sich dann besonders in der zweiten Hälfte gut verkauft. Aber wer nicht aufs Tor schießt kann auch nicht gewinnen. Zumindest kann ich mich an keine echte Torchance erinnern, was von daher zu einem verdienten Arbeitssieg für den BVB führte.
Der Fanclub rollte mit erhobenem Haupt heim und ist zuversichtlich, dass Werder bis zum Saisonende den Europa-League-Platz halten kann, damit Europa wieder unsicher gemacht werden kann!