Pokalfeier auf die nordisch-beschauliche Art
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- Geschrieben von Désirée Stelzner
Einige unserer Mitglieder hatten noch nicht genug vom Jubeln, sodass sie sich auf den Weg zur Pokalfeier mit den Spielern nach Bremen begaben.
Schon die Fahrt hatte einen gewissen Unterhaltungswert - wir saßen morgens gegen 3 Uhr in einem Zug voller Bremer, der so überfüllt war, dass selbst in den Türbereichen gestanden werden musste. Doch wer müde ist, schläft in jeder Situation!
Vergessen waren alle Reisestrapazen als man dann zum Frühstück in Bremen ankam. Selbst das Wetter spielte mit: Strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen am Morgen. Bremen selbst war eigentümlich leer, was nur daran gelegen haben mag, dass der Pokalsieg bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde. Die erste Handlung nach dem Frühstück bestand natürlich in der Suche nach den Pokalsieger-T-Shirts! Natürlich war man bei Werder bestens auf den Ansturm vorbereitet.
Während Bremen so langsam wieder zum Leben erwachte, machten wir es uns schon mal auf dem Rathausplatz gemütlich, um für gute Schnappschüsse der Pokalhelden auf dem Rathausbalkon vorzusorgen. In einem atemberaubenden Tempo füllte sich der Platz, ja die ganze Innenstadt möchte man fast sagen. „Hier regiert der SVW!“ - war weder zu überhören noch zu übersehen.
Um das gespannte Warten auf die Mannschaft etwas angenehmer zu gestalten, wurden Werder-Songs gesungen und vorsorglich das Jubeln geübt. Nach dem gefühlten fünften Anstimmen der Kult-Hymne „Wo die Weser einen großen Bogen macht“ wurde der Jubel immer lauter, was nur eines heißen konnte: Der Autokorso mit den Pokalsiegern ist im Anmarsch. Dass der Jubel noch lauter werden konnte, hätte niemand vermutet, doch als sich der Pokal endlich auf dem Balkon des Bremer Rathauses zeigte, brachen wahre Begeisterungsstürme aus.
Bei der Pokalfeier bekamen die Fans mal eine ganz andere Seite der Mannschaft zu sehen. Ausgelassen und vor Freude strahlend feierten sie sich selbst, den Pokal und ihre Fans. Der eine oder andere bekam noch eine Bierdusche verpasst - allen voran der Trainer Thomas Schaaf, der laut eigenem Bekunden seit der Pokalübergabe nicht mehr trocken war. Für ähnliche Lacher sorgten diverse Späße, die sich die Spieler an dem Tag erlaubten. Ganz besonders schön war das gemeinsame Singen der Werder-Hymne „Lebenslang grün-weiß“, bei der ausnahmslos alle Spieler ihre Textsicherheit unter Beweis stellen konnten.
Emotionaler Höhepunkt war auch hier die Verabschiedung der beiden Leistungsträger Frank Baumann und Diego. Während Baumann nächstes Jahr in die Manageretage des Vereins wechselt, verlässt uns Diego Richtung Italien, jedoch nicht ohne sich mit einem „Ich liebe Bremen!“ auf Deutsch zu verabschieden.
Nach dem wahrscheinlich tausendsten Foto, dem Weiterreichen des Pokals an alle Spieler und der Ehrung aller Pokalhelden war es dann Zeit für die Spieler sich dem für sie veranstalteten Bankett zu begeben. Für die Fans ging die Party in der Innenstadt fröhlich weiter. Für die weit angereisten Sachsen ging der Zug zurück in die Heimat.
Nach zwei Tagen ohne Schlaf waren zwar alle todmüde, aber allein die Erinnerung an diese unglaublich ereignisreichen Tage sollten Entschädigung genug sein!