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Geschrieben von Philipp Schubert

Erstellt: 23. Oktober 2011

Vom Spiel reichlich bedient, machten wir uns auf den Rückweg. Stefan und Nils verließen uns schon Richtung Heimat. Der Rest machte sich auf die Suche nach einer geeigneten Lokalität zum Ausklang des Abends. Zunächst bestiegen wir die Straßenbahn zurück in Richtung Kö. Während der Fahrt ertönte mehrmals dieses Lied, welches ihr alle kennt: "Ohhhh Joana, du geile Sau [...] verbotene Träume erleben du Drecksau..." Ein Girl neben mir verdrehte die Augen und wir kamen ins Gespräch: Sie hieß Johanna und die grölenden Jungs waren ihre Kumpels. Wir werteten das Spiel aus und die Sache mit dem alkoholfreien Bier.

Ihre Kumpels wollten noch in den Club. Aufgrund der vorangegangenen Gesangseinlagen verspürte meine Nachbarin in der Bahn jedoch wenig Lust, die Jungs zu begleiten. So landeten wir auf ihre Empfehlung hin im "1516", einer Kneipe mit angeschlossener Brauerei. Wir bestellten zunächst eine Runde Zwickel und freuten uns über das erste vernünftige Bier an diesem Tag. Im Hintergrund lief das Spiel noch einmal auf einer Großbildleinwand und wir konnte uns nochmal über die entscheidenden Szenen des Spiels aufregen. Das Bier schmeckte und die nächsten Runden wurden bestellt.

Irgendwann gesellte sich ein älterer Herr zu uns, der sich als Mitarbeiter einer Firma vorstellte, die Kassensysteme für Aldi und Lidl herstellt. Die Insider wissen Bescheid. Für alle anderen sei nur soviel gesagt: Im Laufe des Abends erzählte der mir seine komplette Lebensgeschichte, inklusive der Story, wie er seinen Weinlieferanten kennenlernte. Seinen feinen Mitarbeiter Tiiiilloooooo aus Chemnitz würde ich trotzdem gern mal kennenlernen. Das Positive war, dass er noch ne Runde schmiss. Parallel dazu hatte Jens jedoch auch noch ne Runde geordert, sodass es an unserem Tisch zeitweise wie auf der Wiesn zuging.

Irgendwann entschieden wir uns zum Aufbruch. Johanna hatte uns zuvor in Ihrer Funktion als Sekretärin eines Stadtdezernates auch im öffentlichen Personennahverkehr bestens beraten. Wir erfuhren, dass unsere geliebte Straßenbahn leider nur bis 1 Uhr fuhr und danach nur noch Nachtbusse verkehrten. Der Aufbruch war dringend notwendig. Der ältere Herr hätte uns sonst noch zum Komasaufen animiert und bei seinem Seemannsgarn wäre einigen in der Runde die Hutschnur geplatzt.

Johanna verabschiedete sich zu ihrem Taxi und wir machten uns auf den Weg zum Nachtbus. Praktischerweise fuhr dieser gleich vor dem Lokal ab. Enno kümmerte sich um die Tickets und das Beförderungsmittel erschien alsbald. Wir trauten der Sache zunächst nicht so ganz, da der Bus kreuz und quer durch Augsburg und die Vororte fuhr. Aber was soll ich sagen? Wir hatten wie am gesamten Wochenende auch hier wieder tierisches Glück: Irgendwann bog der Bus in eine uns wohlbekannte Straße ein und hielt ziemlich genau vor unserem Hotel.