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Zugegeben: Diese Spielansetzung am Freitagabend wurde von uns im Vorfeld als absoluter Worst-Case bewertet. Doch auch ich konnte bei meinem Chef den Arbeitstag halbieren. Meine Studenten an der BA Glauchau, die ich auf diesem Wege herzlich grüßen möchte, konnten ebenfalls mit einem früheren Wochenende gut leben. So machten sich am Freitagmittag zwei Reisegruppen aus Sachsen auf dem Weg ins Bundesliga-Neuland nach Augsburg. Enno und ich durften unseren neuen Mitstreiter Ronny begrüßen.

Unsere Anreise verlief super entspannt: Entgegen aller Befürchtungen waren wir nicht von der Freitags-Rush-Hour betroffen und kamen bis auf einen kleinen Navigationsfehler (ja, die Bismarckstraße existiert sowohl in Augsburg als auch in Stadtbergen) pünktlich in unserem Hotel in einem Vorort von Augsburg an. So konnten wir drei noch entspannt einchecken und eine Dusche nehmen, da Jens ein anderes Hotel gebucht hatte und erst später zu uns stoßen wollte.

Während ich so unter der Dusche stand, bemerkte ich mehrmals ein eigenartiges Klopfen. Ich dachte mir aber nichts dabei. Irgendwann rief Enno: "Phil, wir haben Besuch!" Ich hatte sofort einen Verdacht und sollte recht behalten: Als ich, nur mit einer Boxershorts bekleidet, wieder im Zimmer stand, grinsten mich Jens und seine Tochter Sara an. Jens deutete mir an, dass der "Schock fürs Leben" sicher nicht gleich über Sara hereinbrechen würde, so konnte ich schnell noch das Fanclub-Polo überwerfen und die Situation entspannen. Wie hatte der alte Fuchs das nur wieder geschafft? Vermutlich hatte er sich von der Rezeption aus durchgefragt! Wie mir später berichtet wurde, hatte Enno, ebenfalls nur leicht bekleidet, die Tür geöffnet, da er nur Ronny vor der Tür vermutete. Zunächst verließen uns Sara und Jens wieder, um ebenfalls in ihrem Hotel einzuchecken. Wir verabredeten uns für später am "Kö" (so wird der Königsplatz unter den Einheimischen bezeichnet) zum Abendessen.

Die freundliche Dame an der Hotelrezeption empfahl uns die Straßenbahn als Anreise zum Stadion. Wir hatten richtiges Glück: Unsere Linie 3 fuhr direkt vor dem Hotel ab und führte direkt via Königsplatz zum Stadion. Am Kö trafen wir Jens und Sara wieder und es begann die Suche nach einer geeigneten Lokalität. Hier konnte ich mit moderner Technik glänzen: Das Smartphone spuckte mir als Tipp ein italienisches Restaurant ganz in der Nähe aus. Also nix wie hin...

Das nächste Kapitel beschreibt die Geschichte von Menschen und ihren Fehleinschätzungen: Wir studierten die Karte des "Milano" und entschieden uns, trotz des gehobenen Preisniveaus, für einen Besuch. Drinnen waren alle Tische reserviert und le Chef machte zunächst auch kein besonders erfreutes Gesicht, als er uns sah. Er faselte irgendwas von 21:00 Uhr wieder kommen, da jetzt alles belegt sei und die Aktion Nahrungsaufnahme drohte zu scheitern. Mit der Zeit entspannte sich jedoch die Situation und wir bekamen doch noch unseren Tisch. Alle gaben sich jetzt richtig Mühe und Giorgio, so hieß der Chef, kam mit uns zum Thema Fußball ins Gespräch. Die Pizzen waren super köstlich und der Abend entwickelte sich in die richtige Richtung.

FC Augsburg - WERDER BREMEN

Vor unserem Abgang baten wir noch um ein Foto mit Giorgio. Dabei stellte sich heraus, dass der gebürtige ehemalige Nationalspieler Helmut Haller ein guter Freund von unserem Italiener ist. Nun wurde das Fußballarchiv geöffnet und Giorgio präsentierte stolz seine Fotosammlung: Auf einem war er in jungen Jahren mit Helmut Haller und einem weiteren alten Bekannten zu sehen: Pelé hatte man in Augsburg ebenfalls schon kennengelernt. Das Eis war endgültig gebrochen und zum Abschied wurden uns noch köstliche Schoko-Leckereien aus Italia spendiert. Wir mussten jedoch versprechen, dass Augsburg nicht zu hoch verliert. Ronny fasste die Begegnung treffend zusammen: "Wir hatten zuerst Zweifel und er wird sicher auch überlegt haben, was da fürn Haufen in seinen Laden stürmt!"

Mittlerweile zeigte die Uhr 19:15 und wir mussten zusehen, zum Stadion zu kommen. Schließlich hatte Stefan, der mit Nils bereits vor dem Stadion wartete, bei mir schon seine Ungeduld angemeldet. Die Straßenbahn hatte jedoch noch 8 Stationen zurück zu legen, so dass die Jungs noch eine Weile frieren mussten. Während der Fahrt musste Enno mehreren telefonisch Leuten erklären, dass er heute Abend für Aktivitäten in Chemnitz nicht zur Verfügung stand. Die Gesichter am anderen Ende der Leitung bei den Worten: "Ich stehe in Augsburg in der Straßenbahn" hätte ich gern mal gesehen.

Nach Komplettierung der Runde am Stadion nahmen wir schnell einen geeigneten Platz im Stehbereich ein. Ronny und Nils schickten wir zur Zwangsbeschaffung einer dieser unsäglichen Geldkarten und dem Biereinkauf. Ein Fehler, wie sich bald heraus stellte: In Augsburg wurde im Gästebereich alkoholfreie, übelschmeckende Brühe für 3,75 € pro Becher verkauft! Was für eine Frechheit!

Warum legte ich bei diesem Bericht den Hauptaugenmerk auf das Drumherum? Weil das Spiel und unsere Wutausbrüche lieber unerwähnt bleiben sollten! Die Story ist schnell erzählt: In Halbzeit 1 waren wir drückend überlegen, trafen aber das Tor nicht. in Halbzeit 2 spielten wir unterirdisch schlecht, fingen uns folgerichtig zuerst das Gegentor ein. Im Anschluss konnte zwar Pizarro (wer sonst) noch den Ausgleich markieren. Für die Führung langte es jedoch auf Grund der insgesamt schlechten Leistung und weiteren versiebten Hochkarätern am Ende nicht mehr.