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Hertha BSC - WERDER BREMEN

Am vorletzten Spieltag der Hinrunde stand für den Fanclub eine Auswärtsfahrt nach Berlin auf dem Plan. Meine Anreise bestand aus zwei Teilen: Zuerst gemeinsamer Vorlauf mit Madita in der Bahn nach Dresden. Vorn dort ging es mit dem Paffimobil nach Berlin. Dietmar möge es mir verzeihen. Aber nochmal: Die Arbeitnehmer mit weniger als 50 Arbeitsjahren sind eben noch nicht um 15:30 Uhr vor Ort. ;-)

Vom Hotel zum Stadion sind es eigentlich nur 10 km Luftlinie. Leider gibt es im Netz des ÖPNV keine entsprechende Spandauer Querverbindung. So blieb nichts anderes übrig, als sich zuerst mit der U-Bahn ins Stadtzentrum zu begeben, um von dort mit der S-Bahn wieder in den Randbezirk zu fahren. Nach 45 Minuten trafen wir am Stadion ein. Positiv gefiel, dass der Block dieses Mal von allen Mitgereisten als Stehplatzbereich verstanden wurde und keiner auf das Recht zu sitzen bestand wie beim letzten Berlinbesuch. So konnte die Atmosphäre durch den WFC voll und ganz ausgekostet werden.

Es entwickelte sich ein munteres Spielchen, bei dem zumindest in der ersten Hälfte beide Seiten zum Tag der offenen Tür einluden. Unsere Führung durch Nils Petersen wurde postwendend von Ramos durch einen Foulelfmeter ausgeglichen. Danach ging es ab wie die Feuerwehr: Führung wieder durch Ramos, Ausgleich durch Hunt nur 5 Minuten später. Mit 2:2 ging’s in die Pause.

Auch in der zweiten Halbzeit war unsere Abwehr wieder anfällig wie eh und je: Ronny erhöhte kurz nach Wiederbeginn zum 3:2. Danach lief nicht mehr viel zusammen. Trotz zweier guter Werder-Möglichkeiten blieb es bei diesem Ergebnis. Wie schon nach den letzten vier Berliner Live-Spielen konnte der WFC auch dieses Mal keinen Sieg bejubeln.

Dietmar schlug anschließend vor, „zur Frustbewältigung“ eine nahrhafte Bierkneipe in der Nähe des Theodor-Heuss-Platzes anzusteuern. In der ersten Kneipe war bereits Küchenschluss. Die Gruppe entschied sich dann für das Steak-Haus nebenan. Die Kehlen waren trocken und so war die erste Bierrunde bereits vor dem Blick in die Karte bestellt. Ich hatte da noch eine böse preisliche Erinnerung an einen Besuch dieser Kette in Hamburg und sollte Recht behalten: Das Bier (Bitburger) war noch teurer als im Stadion. Zudem fiel die Auswahl zwischen Gerichten um die 25-40 EUR doch relativ schwer. Na gut, nun war man schon mal da. Nahrhaft war das Essen und der Eine, der sich für Pommes frites statt Kartoffel-Gratin als Beilage entschieden hatte, wurde auch ganz gut satt.

Rike forderte dann extra Verstärkung an, um eine optimale Lokalität zum Ausklang des Abends bei dem einen oder anderen Bierchen auszuwählen. Ich hätte nie gedacht, dass es in der deutschen Hauptstadt rund um die Friedrichsstraße am Wochenende so schwer werden würde, um 1:30 Uhr Bier zu bestellen. Man hatte im wahrsten Sinne des Wortes schon die Bürgersteige hoch geklappt. In der Ständigen Vertretung wurden wir bereits bei der Ankunft an den Stehtisch verfrachtet. Da man eigentlich schon um 1:00 Uhr schließe, dürften die Stühle nicht mehr benutzt werden. Die Kneipen in der Nachbarschaft standen dem Vorgehen in nichts nach. So wurden in der staev zumindest noch zwei Runden niedliche Kölsch à 0,2 L vernichtet, bevor auch der schwarze Barkeeper mit den Worten „Isch abe gesagt: lätztä Runde! Laut un deutlisch!“ den Ausschank verweigerte. Dumm gelaufen, aber so kamen wir am nächsten Morgen nach einer Mütze Schlaf wenigstens pünktlich zum Frühstück.