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WERDER BREMEN - Hertha BSC

Gegen Hertha ergab sich mal wieder die Möglichkeit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. So verabredeten wir bereits im August zu einem gemeinsamen Stadionbesuch.

Nun war es endlich soweit. Die DFL hatte dankenswerter Weise eine zusätzliche Restriktion eingebaut: Anpfiff um 18:30 Uhr. Das bedeutete schon mal: Beeilung! Bis zum Mittag stand schließlich noch ein Termin in Leipzig an. Glücklicherweise verlief die Anreise nach Bremen problemlos.

Aber Bremen selbst war nicht weniger als die Hölle! Die Fahrt zum Hotel dauerte auf Grund diverser Baustellen schon länger als geplant. So musste das Einchecken und Umziehen innerhalb von 5 Minuten erledigt werden. Trotzdem war es dann für die Anreise mit der Straßenbahn schon sehr spät. So entschieden wir uns für das Taxi für günstige 30 EUR.

Wenn ich von Hölle schreibe, dann ist das nicht übertrieben. Bremen stand vor der Herausforderung, den dicken Verkehr eines Bundesligaspieltags und den noch dickeren Feierabendverkehr gleichzeitig verarbeiten zu müssen. Diese Anstosszeit gab es noch nie. Dass das scheitern musste, war voraus zu sehen. Das Taxi hing jedenfalls 3 km vor dem Weserstadion dick im Verkehr fest. Der Taxifahrer war selbst überrascht. Ruhe bewahren war das Motto der Stunde. Zum Laufen war es noch zu weit. Der Taxifahrer unterhielt uns derweil mit ausführlichen Erzählungen über sein Leben und seine Familie. Zudem nutzte er Schleichwege, die wahrscheinlich selbst mancher Bremer nicht kennt. Es ging immer dicht an dicht und hupend ohne jeden Sicherheitsabstand durch den Megastau. Ich fühlte mich reichlich unwohl. Der Taxifahrer fuhr wie ein Henker und so, wie er es wohl früher in Istanbul gelernt hatte. Aber der Vorteil an der Taxifahrt war, dass man so auch in die Sperrzone rund um das Stadion einfahren durfte und alle Posten brav ihre Absperrungen öffneten.

18:10 Uhr war es dann geschafft. Wir gönnten uns noch eine schnelle Wurst und ein Bier an der 1a-Werkstatt und liefen dann rasch zum Stadion. Auch dort war für 15 Minuten vor Anpfiff super viel Betrieb an den Toren. 5 Minuten vor dem Anpfiff musste die zweite Bierrunde ausfallen. Die Aufladepunkte für die Bezahlkarten funktionierten mal wieder nicht. So waren wir zwar pünktlich zum Anpfiff auf unseren Plätzen, saßen aber vorerst auf dem Trockenen. Wie in allen Bundesligastadien war auch in Bremen zunächst gespenstige Stille, bevor die Ostkurve nach 18:30 min mit dem Support begann. Zum Glück wurden wir in der ersten Hälfte auch noch mit zwei tollen Toren belohnt. Zunächst konnte Martin Harnik einen sehenswerten Abstauber erzielen. Mit dem Pausenpfiff erhöhte Veljkovic nach einer Ecke von Sahin noch auf 2:0.

Danach hatten wir auch endlich wieder Bier organisiert.

Das Spiel erinnerte phasenweise an Young Spirit von 2003/2004. Es war wirklich ein klasse Spiel von Werder. Zwar gelang den Herthanern noch der Anschlusstreffer. Dennoch hatten wir nie das Gefühl, dass das Spiel noch kippen könnte. Dafür war Werder einfach zu dominant. Nach dem verwandelten Elfer von Kruse war der Deckel drauf. Dennoch war bis zum Schluss Feuer in der Partie und Werder spielte weiter nach vorn. Es war einfach ein großartiger Auftritt unserer Mannschaft.

Der schöne Abend klang mal wieder bei Nudeln, weiteren Bierrunden und viel zu vielen Schnäpsen in urbayerischer Atmosphäre bei Brommy aus. Der Termin am nächsten Morgen war nur mit ganz viel Selbstdisziplin pünktlich zu schaffen. Aber auch das gelang irgendwie. Schön wars!

Hoffentlich gibt es mal wieder eine passende englische Woche!