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Achtung, ich beginne den Spielbericht mit einem Gefühlsausbruch, der schon lange mal wieder notwendig war:
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!

Aber nun mal der Reihe nach. Unverhofft hatte Peggy noch eine Karte zu viel und dachte an mich und fragte, ob ich spontan am Sonntag mit zum Stuttgart-Spiel kommen wolle. Nach dem Debakel in Mönchengladbach war ich verständlicherweise etwas zurückhaltend. Da wir in der Heimtabelle jedoch weit oben stehen und diese Saison dort fast immer gut aussahen, freute ich mich dann schließlich doch auf das Spiel.

Am Sonntag trafen wir uns, wie eigentlich immer, wieder im Piano und stimmten uns bei netten Gesprächen auf das Spiel ein. Das Wetter war noch schön, jedoch ahnten wir, dass es Regen geben würde. Auf dem Weg zum Stadion war es dann auch soweit und es gab einen starken Regenguss, der uns teilweise bis auf die Kleider durchnässte. Dank meinem Werder-Merchandise überstand ich den Regen eigentlich ganz trocken. Rechtzeitig zum Spiel war es dann aber wieder trocken – außerdem standen wir überdacht, waren also in Sicherheit.

Das Spiel begann schleppend, der Spielaufbau war recht statisch und die Spielzüge teilweise nervös vorgetragen. Dennoch folgte man gebannt dem Treiben auf dem Rasen. So überraschte es jeden, als in der 15. Minute die erste Torchance entstand. Diese hatte es jedoch in sich. Nach Pass von Wolf und einer tollen Finte von Arnautovic landete der Ball bei Rosenberg. Unser Schwede hatte nur noch Ulreich vor sich, der den Ball jedoch glänzend parierte. Dies schien jedoch die Initialzündung gewesen zu sein. Werder wurde stärker und kam besser ins Spiel, erspielte sich mehr Spielanteile. Es sollte jedoch bis zur 26. Minute dauern, bis es zu den nächsten Torchancen kam. Erneut verhinderte Ulreich die Führung als er zwei Chancen von Arnautovic zunichtemachte. Eine starke Leistung des Stuttgarter Schlussmannes! Auch Schmitz eine Minute später musste sich dem Torhüter geschlagen geben, als dieser den Distanzschuss in letzter Sekunde um den Pfosten drehte.

Die letzten sechs, sieben Minuten gehörten dann jedoch den Schwaben. Es sollte jedoch bis zur 40. Minute dauern ehe der erste Torschuss der Stuttgarter zu zählen war. Anschließend war es Tim Wiese, der mit einer Glanzparade den sonst üblichen Rückstand verhinderte.

0:0 zur Pause! Etwas ungläubig guckten doch einige in der Ostkurve.

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit sollten nun den Stuttgartern gehören. Die Angriffsversuche waren jedoch wenig zwingend und nicht wirklich gefährlich. Eigentlich mit dem ersten Bremer Angriff in der zweiten Halbzeit klingelte es. Clemens Fritz setzte sich im Mittelfeld dynamisch durch, spitzelte den Ball auf Aaron Hunt, der sich gegen Boulahrouz durchsetzte und ihn dann mit der Pike an Ulreich vorbei einschieben konnte. 1:0!

Labbadia reagierte sofort und wechselte aus. Damit war das Wechselkontingent der Stuttgarter bereits früh ausgeschöpft. Doch auch diese Maßnahme brachte keinen Erfolg.

Das Spiel wurde nun etwas nickeliger und es gab mehr Fouls. So auch in der 66. Minute als Boulahrouz kurz vom dem Strafraum Bargfrede, der im Übrigen ein gutes Spiel nach vorne machte, auf den Fuß trat und Schiedsrichter Kinhöfer zum klaren Freistoß pfiff. Am Ausführungspunkt versammelten sich Arnautovic, Marin, Hunt und Naldo. Thomas und ich schauten uns an und sagten „Naldo wird schießen“. Der Freistoß wurde ausgeführt, Hunt tippte den Ball an, die Ostkurve explodierte. Nach über einem Jahr verletzungsbedingtem Ausfall war es die Rückkehr des „Abwehrstürmers“. Naldo hämmerte den Ball unhaltbar für Ulreich quer durch den Strafraum in den rechten, oberen Winkel – ein richtig schönes Tor und der zweite Einsatz für die Platzwarte, die erneut das Bremer Netz flicken durften.

In der Ostkurve nahmen die „Naldo, Naldo“-Sprüche kein Ende. Man ist das schön, dass der Junge wieder da ist!

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Torsten Kinhöfer pfiff das Spiel ab – es endete 2:0 für grün-weiß.

Ich sprach von einem denkwürdigen Bundesligaspiel. Warum eigentlich? Nun, Naldo ist auch als Torjäger zurück, Werder Bremen gewann ein Spiel ohne Gegentreffer und durch den Sieg der Mainzer im Abendspiel hat Bremen nächste Woche die Möglichkeit an den Bayern vorbeizuziehen, bzw. die Tabellenspitze ist wieder richtig eng geworden und es wird wohl doch nicht der erwartete Durchmarsch des Münchener Schickeria-Clubs, die ohne Schweinsteiger scheinbar doch auch nur Mittelmaß sind.

Das ich diesmal keine Probleme bei An- und Abreise hatte, keine Unfälle gesehen hatte und auch sonst nichts Bemerkenswertes nebenher passiert ist, genieße ich. Kann ich doch endlich mal einen richtigen Spielbericht schreiben mit wenig Trara und Pampam.

Wer sich schon wieder darüber gefreut hat, dass ich mich aufrege und wieder über desaströse Bahnzustände schreiben werde, muss ich enttäuschen. Zumindest für heute, das nächste Auswärtsspiel kommt bestimmt. Und damit auch die nächste Bahnfahrt!

Da ich aber nicht in der Allianz-Arena dabei sein werde, wünsche ich allen Auswärtsfahrern viel Spaß und verabschiede euch mit den folgenden Wünschen aus der Ostkurve:

„Zieht den Bayern die Lederhosen aus, Lederhosen aus! Zieht den Bayern die Lederhosen aus, Lederhosen aus!“