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Der Einladung einer Freundin folgend, verschlug es mich ins kleine schöne Saarland. Und wie es sich für zwei begeisterte Werderfans gehört, verbindet man das mit dem Besuch eines Spiels unseres SVW. Den Freitag verbrachten wir ziemlich ruhig mit saarländischem Essen, DVD und Freitagabendspiel schauen.

Gut ausgeschlafen fuhren wir durch eine wunderschöne Herbstlandschaft die 150km bis nach Mainz. Da es am Stadion direkt keine Parkplätze gibt, weil die Coface Arena von Feldern eingerahmt ist, parkten wir auf dem 15 Minuten Fußweg entfernten Universitätsgelände und das sogar noch kostenlos! Da ich mir immer gern noch die Städte anschaue, in die es mich verschlägt, fuhren wir vor dem Spiel in die Innenstadt. Dort war ziemlich viel los, denn es war Markttag in Mainz. Nach einem kleinen Fußmarsch Richtung Rhein verschlug es uns in ein ruhiges Wohnviertel, wo am Ende der Straße unser Teambus parkte. Neugierig wie wir nun mal sind, schlenderten wir dorthin, um zu sehen, wo denn unsere Mannschaft übernachtet. Das erste, was uns ins Auge fiel war, dass da jemand das Nummernschild geklaut hatte. Provisorisch klebte das Kennzeichen auf Papierzetteln geschrieben über der Halterung und in der Frontscheibe. Unsere Jungs nächtigten übrigens sehr nobel, nämlich im Hyatt Hotel! Etwas weiter den Rhein entlang, entdeckten wir dann ein Restaurant der Kette Vapiano und kehrten dort ein. Im Anschluss macht wir den Markt noch ein wenig unsicher und gönnten uns bei strahlendem Sonnenschein noch ein Crêpe zum Nachtisch, bevor wir uns Richtung Bahnhof bewegten, um uns noch mit Freunden zu treffen.

Mit ein paar Mainzern im Schlepptau fuhren wir direkt zum Stadion und wurden dort zum Biergarten hinter der Arena gelotst, den wir ohne die Hilfe der Mainzer sicher übersehen hätten. Nach ein paar gemeinsamen Drinks war es dann an der Zeit, uns von unseren Gastgebern zu verabschieden und in unsere jeweiligen Fanblöcke zu gehen. Die Kontrollen waren für meine Geschmack ziemlich streng, ich musste sogar meinen Kaugummibehälter abgeben. Warum es dann später im Block trotzdem lichterloh brannte, kann ich nicht wirklich verstehen. Der Gästeblock selbst ist ziemlich steil, so dass man einen guten Überblick über das Spielgeschehen hat. Als ziemlich nervig empfand ich allerdings die von den sitzenden Mainzern benutzten Klatschpappen. Bei mir kam die Frage auf, ob sie denn keine Hände zum klatschen haben. Abgesehen davon, dass sie damit die Fangesänge der eigenen stehenden Fans überdeckten.

Aber dann galt meine Konzentration dem Geschehen auf dem Rasen. Gegenüber dem 1-1 in Augsburg standen Sebastian Prödl für Andreas Wolf und Ekici für Marin in der Startelf. Mainz begann die Partie etwas engagierter und erwies sich als stärker in den Zweikämpfen. Demzufolge spielte sich das Geschehen viel in der Bremer Hälfte ab. Bis zum Strafraum drangen die 05er aber kaum vor. Schon nach 15 Minuten mussten sie den verletzungsbedingten Verlust ihres Kapitäns Noveski verschmerzen, der von Baumgartlinger ersetzt wurde. In der 23 Minuten nutzen die Mainzer dann die Unaufmerksamkeit unserer Mannschaft nach der Ausführung einer Ecke zur Führung durch Bungert.

Werder ließ sich dadurch aber nicht beeindrucken und glich 6 Minuten später durch eine überragende Einzelleistung von Claudio Pizarro aus. "Pizza" durfte damit sein 150. Bundesligator feiern. Bis zur Halbzeitpause wogte das Spiel hin und her, wobei die Mainzer mehr Möglichkeiten hatten.

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit, genau gesagt 62 Sekunden nach Wiederanpfiff, feierte der Bremer Anhang die Führung durch Aaron Hunt. Nun wurde es eine turbulente Partie. Mainz drückte auf den Ausgleich, der aber zu unserem Glück nicht gelang. Auch Werder kam durch das nun sehr offensive Spiel der 05er zu eigenen Konterchancen. Diese wurden aber sowohl von Rosenberg als auch von Pizarro nicht genutzt.

Die Entscheidung dieses Spiels wurde durch einen Freistoß von Aaron eingeleitet, der diesen in die Mitte vor das Tor brachte, wo Prödl hochstieg und den Ball an den Pfosten köpfte. Alle Bremer Fans stöhnten schon enttäuscht auf, aber zu früh!!! Der Österreicher reagierte selbst am schnellsten und verwandelten den Abpraller zum Endstand von 3-1. Somit endete die kleine Krise der letzten Spiele und wir fuhren zufrieden ins Saarland zurück. Dort verbrachte ich noch ein gemütliches Restwochenende mit Shoppen in einem Outletcenter und leckerem, selbstgekochtem, spanischem Essen.