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Was war das nur für ein Theater um dieses Spiel. Erst die Freude, zwei der wenigen Tickets ergattert zu haben um dann zu erfahren, dass es ein Geisterspiel werden soll. Und am Ende die Nachricht, dass das Spiel doch mit Zuschauern stattfinden wird. Die Vorfreude war groß, endlich mal ein Spiel unseres SV Werder Bremen am Millerntor zu sehen, vor allem weil zu befürchten war, dass es für die nächste Zeit die einzige Möglichkeit dafür bleiben würde.

Die Stärkung vor dem Spiel war diesmal von einer etwas anderen Art. Auf der Terrasse der finnischen Seemannskirche gönnten wir uns bei strahlendem Sonnenschein Bier, Schokolade und Gebäck aus Finnland. Da das aber noch nicht reichte um satt zu werden, gabs für uns auf einem Flohmarkt am Stadion bei einem portugiesischen Imbiss noch eine richtig leckere Currywurst.

Zum Kalorien verbrennen bietet der Weg zum Stadion dann aber keine Möglichkeit, denn der Eingang zum Gästeblock liegt direkt neben der U-Bahn Haltestelle. Mit der Renovierung der Stadion ist man bis zum Gästeblock übrigens noch nicht gekommen, so dass hier alles noch ziemlich runtergekommen aussieht. Aber das passt irgendwie zu Pauli. Genauso wie die dramatische Einlaufmusik und die rockige Tormusik. Wobei ich auf die Tormusik gern verzichtet hätte, vor allem, da bei uns zu dem Zeitpunkt noch kein Tor zu verzeichnen war. Die Führung von Pauli durch Finn Barthels war aber durchaus verdient, da Werder wieder einmal einen schwachen Start hinlegte.

Zum besonderen Flair von Pauli gehört auch, dass es dort nur eine (!!!) Damentoilette gibt, wodurch ich den Anfang der 2. Halbzeit verpasste. Ich lies mir berichten, dass es für uns grad etwas besser lief und prompt zwangen wir Paulis Thorandt zu einem Eigentor. Im Gegenzug waren wir aber nicht wachsam genug und gerieten durch Asamoah fast wieder in Rückstand.

Das Spiel plätscherte jetzt so vor sich hin und wir schmorten bei Bullenhitze in dem unüberdachten Block. Und wie aus dem nichts gelang Pizza innerhalb von einer Minute ein Doppelpack, der für uns den Sieg bedeutete. Im Gästeblock gab es kein Halten mehr. Endlich wieder ein Dreier, ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt und endlich wieder ein Grund, den Andree Wiedener zu tanzen.

Der Abschied vom Millerntor fiel ein wenig merkwürdig aus. Als unsere Spieler den Platz bereits verlassen hatten und die Spieler von St. Pauli bei uns am Block ankamen, stimmte der gesamte Gästeblock in die St. Pauli Rufe des restlichen Stadions ein. So etwas erlebt man auch nicht alle Tage.

FC St. Pauli - WERDER BREMEN