Durch den norddeutschen Winter waren wir bereits einen Tag vor dem Spiel via Hamburg in Hannover gelandet. Unsere Schlafgelegenheit in Hannover war nur 2 km vom Stadion entfernt, was die Sache durchaus vereinfachte. Diesmal war Patrick mit von der Partie. Wieder mal ein neues Gesicht!
Das Treffen in Hannover gestaltete sich etwas schwierig. Alle Anwesenden waren Ersttäter in dieser Stadt. Keiner hatte nen Plan, wo der Eingang Süd-West zu finden ist. Die Ausschilderung war für ne WM-Stadt miserabel. Selbst Oli als alter stadionerprobter Hase hatte seine Probleme. Er war von den Ordnern, die auch keinen Plan hatten 2-3mal rund ums Stadion geschickt worden.
Der Block war zum Bersten gefüllt. Die Stimmung seit Langem von Beginn an mal wieder richtig klasse. Patrick hatte einige Mühe, mir meine Wurst zu servieren. Das Spiel begann bereits nach 10 Minuten mit einem Paukenschlag - Einwurf Fritz, Niemeyer mit einem Schuss quasi parallel zur Torlinie und trotzdem drin. Bei Fromlowitz wechselten Licht und Schatten an diesem Tag ununterbrochen.
Es sollte ein heiterer Nachmittag werden. Bereits 7 Minuten später schlug nach einer Ecke unser Top-Abwehrstürmer Naldo wieder zu. 0:2! Hannover geschockt und völlig ohne Linie. Die Standards waren an diesem Tag das Non-Plus-Ultra. Die 96er-Defensive völlig von der Rolle: in Minute 27 verlängerte Mertesacker eine Flanke gegen Fromlowitz, Pasanen und Andreasen stolpern den Ball gemeinsam über die Linie. Das Tor wurde später dem völlig neben sich stehenden Andreasen als Eigentor angerechnet.
Werder spazierte nun nach Belieben durch die 96er-Defensive! Kurz vor der Pause fiel das 0:4 durch einen Kopfball von Hunt - Halbzeit! Ich versuchte mich vom Hunger getrieben, durch den Block zum Imbiss zu arbeiten. Eine schier hoffnungsloses Unterfangen. Es gelang mir schließlich vom Imbiss mit Krakauer und Bier bewaffnet wieder zum Block zu gelangen. Der Eingang war nur noch zu erahnen. Zu spät fiel mir auf, dass der Zugang in der Mitte geteilt war und ich auf der falschen Seite des Geländers rein gewandert war. Mit meiner Fracht war auch nix zu machen mit durchschlüpfen oder drüber steigen. Als wieder zurück und diesmal die richtige Seite gewählt. Man war ich warm, als ich wieder da war.
Zur zweiten Hälfte: Werder schaltete verständlicherweise einen Gang zurück. Allerdings schlichen sich wieder diese Nachlässigkeiten ein, die einen manchmal um den Verstand bringen. Warum nicht mal zu Null? In Minute 59 wars dann wieder so weit: Klingeling! Gegentor!
Naja, an dem Tag wars zu verschmerzen. Kurz darauf vollendete Pizarro einen sehenswerten Spielzug über Özil und Marin zum 1:5-Endstand. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin.
Nach Spielschluss traf sich die WFC-Delegation noch einmal komplett vor dem Stadion und trat gut gelaunt die Heimreise an.