Ein halbes Jahr Vorbereitung auf den großen Tag und dann das: 6 Grad und Nieselregen beim Start des 16. VVO-Oberelbe-Marathons in Königstein (Sächsische Schweiz)! Super Laufwetter für mich als Allergiker nach der Pollenflut des plötzlich auftauchenden Frühlings Ende April. Bestens vorbereitet, gut ausgeschlafen (5:50 Uhr klingelte der Wecker), voll mit Kohlenhydraten von der vorabendlichen „Pasta-Party“ sowie mit zwei fitten Beinen und einem bereiten Kopf ging es an den Start des wohl schönsten Landschaftslaufs Deutschlands!
Dabei war die grün-weiße Raute 42 Kilometer lang auf der Brust und auf der Hose ständiger Begleiter! Aufgrund der frischen Temperaturen musste das frierende Werder-Trikot aber mit einem grünen Jäckchen gewärmt werden. Für Werder im Abstiegskampf und für mich auf der langen Strecke hieß es heute: Durchbeißen! Als Motivator und Tippgeber unterstütze mich dabei kein Geringerer als Werders-Athletik-Trainer Reinhard Schnittker, der sich persönlich beim Trainingslager der Profis nach Trainingsende für eine private Marathon-Vorbereitungseinheit inklusive Leistungstest mit mir Zeit nahm. Nachdem Reinhard selbst noch keinen Marathon gelaufen ist, wäre es doch an der Zeit, dass der Lehrer den Schüler beim nächsten Mal begleitet – oder was meint ihr?
Der Marathon lief besser als geplant. Das lag nicht zuletzt am zweiten Marathon-Coach und Motivator aus Wien – Danke, Thomas! Mit einer konstanten Geschwindigkeit von 05:40 min/km bin ich gestartet, um mein Ziel - unter 4 Stunden bleiben - zu packen. Bei der Halbmarathon-Zwischenzeit kurz vor Heidenau (01:58:40h) beschloss ich, dass noch genug Körner für eine Temposteigerung im grün-weißen Blut sind. Das Verlangen nach einer guten Zeit, die Vorstellung des Zieleinlaufs und die Anfeuerungen vieler Freunde und Bekannter trugen mich Richtung Ziel und siegten im Kopf gegen die Schmerzen in den Beinen.
Bei Kilometer 39 wurden alle Bremsen gelöst und noch einmal richtig angezogen. Für die letzten 1,5 km war sogar noch ein gefühlt halbes Reiskorn für einen ordentlichen Spurt im Tank, sodass ich mit bis zu 15 km/h vorbei an vielen ausgelaugten Läufern dem Ziel im ehemaligen Heinz-Steyer-Stadion des Dresdner SC entgegenflog. Mit einem tollen Durchschnittswert von 05:34min/km passierte ich dann überglücklich die Ziellinie bei einer Zeit von 3:55:27 Stunden! Ziel erreicht, sogar noch fast 5 Minuten schneller gelaufen als geplant!
Nach der Ehrung als Marathoni mit einer Medaille und den ersten Gratulationen spürte ich erstmals wieder meine Beine und musste mich erst einmal hinsetzen und trinken, trinken, trinken! Heute Abend gibt es sicher noch 1-2 Bierchen beim Relaxen auf der Couch mit Pasta und Tatort!
VIELEN DANK an alle Unterstützer, Tippgeber, Motivatoren, Fans an der Strecke, Ausstatter und Versorger!
Durchbeißen zum Klassenerhalt – Du bist dran, Werder!
Grün-Weiße Grüße vom Oberelbe-Marathon
Stefan