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WERDER BREMEN - SpVgg Greuther Fürth (Fanclubreise)

Die letzte Mitgliederversammlung war sehr interessant. Es wurde nicht nur ein Fanclubevent für den Mai in Görlitz geplant, auch ich sprach meinen Wunsch, ein Wochenende in Bremen zu verbringen, erneut an. Und die Mitglieder stimmten dafür!

Die Terminabsprache gestaltete sich so leicht, wie schwierig zugleich. Eine Mannschaft, gegen die wir auch einen Sieg sehen könnten, sollte es schon sein. Es blieben also Augsburg und Fürth. Aufgrund des Termins entschieden wir uns für Fürth. Gegen den Tabellenletzten sollte ein Sieg doch möglich sein!

Nun vergingen einige Wochen, in denen ich mich um das Programm, die Unterkunft und die Verpflegung kümmerte. In steter Rücksprache mit Philipp wurden dann auch die Tickets bestellt. Letztendlich meldeten sich 10 tapfere Sachsen für die Auswärtsfahrt zum Heimspiel – oder sollte ich sagen für die Klassenfahrt?

Unser Wochenende begann Samstagnachmittag um 12 mit dem Einchecken im Hostel. Das Hostel warb mit dem Motto „Nur unter der Brücke schlafen ist günstiger!“. Nun, das wäre es auch gewesen. Viel durfte man nicht erwarten und zumindest ich hatte es nicht. Die Doppelstockbetten, die getrennten Zimmer und das ganze Ambiente mit Gemeinschaftsbad ließ alle tatsächlich von einer Klassenfahrtatmosphäre sprechen. Nun denn, Klassenfahrten waren früher immer toll.

Bevor es jedoch zum Stadion gehen sollte, musste noch schnell das Frühstück im nahgelegenen Supermarkt eingekauft werden, Ostereier und Muffins durften natürlich nicht fehlen.

Anschließend ging es zum Stadion, voller Euphorie, begann das Wochenende doch bereits mit viel Spaß. Um es kurz zu machen, das Spiel drückte ganz schön auf unsere Stimmung. Die Fürther waren unter ihrem neuen Trainer motiviert bis unter die Haarspitzen und gingen zweimal verdient in Führung. Bei unseren Grün-Weißen ging gar nichts. Zwei Elfmeter – Ostergeschenke des Schiedsrichters – verwandelte unser Vizekapitän Hunt sicher, sodass wir wenigstens einen Punkt retten konnten. Nach vorne ging sonst nichts! Das Spiel hätten wir auch verlieren können, beschweren hätte sich dann aber keiner dürfen!

Nach einer kurzen Erholungspause, machten sich die zehn Grün-Weißen Sachsen auf den Weg die Bremer City unsicher zu machen. Neben dem obligatorischen Bummel durch die Innenstadt mit den Bremer Stadtmusikanten, dem Rathausbalkon und der Böttcherstraße, ging es auch durch den Schnoor. Hier war für uns ein Tisch im „Kleinen Olymp“ zum gemeinsamen Abendessen reserviert. Bei norddeutscher Küche, bremischen Spezialitäten und dem ein oder anderen Glas Kräusen oder Schnoor Bräu ließ sich auch das Spiel schnell vergessen. Die Atmosphäre des Hauses und die gute Küche sorgten für das Weitere. Bemerkenswert, dass diesmal jeder Teilnehmer genau das Essen bekam, das er bestellte und unser Vorsitzender nicht erst essen durfte, als die anderen schon fertig waren.

Als Abschluss des Abends ging es an die Schlachte, um dort ein letztes Getränk zu uns zu nehmen. Leider lud das Wetter nicht zum Verweilen ein, da es für Mitte März noch erschreckend kalt, nass und windig war. An der Schlachte durften wir uns auch von der hanseatischen Kaufmannskultur überzeugen. Die sächsischen Männer waren natürlich ein sicheres Ziel für einen Junggesellinnenabschied. Da wurden statt einfach das Wechselgeld herauszugeben, mit dem Hinweis, dass man die ja bestimmt noch gebrauchen könne, einfach zwei Kondome oben drauf gelegt. Vielleicht sollte unser Verein das mal ähnlich machen, dann gebe es keine Geldprobleme mehr…

Ob, der Junggesellinnenabschied oder einfach nur die Fehlplanung der Grund dafür war, dass Philipp die Nacht im Mädchenzimmer verbrachte, kann wohl nur unser Stellvertreter beantworten.

Das Frühstück mundete allen und unsere Auswahl wurde von den anderen Hostelbewohnern, nicht nur mit einem Auge, bewundert, sodass wir gestärkt den zweiten Teil unserer Fanclubreise antreten konnten.

Wie am Vortag war unser erstes Ziel das Stadion. Dort angekommen, konnten wir noch die letzten Züge des Trainings bewundern. Besonders das Medienaufgebot war überraschend. Dass Frank Baumann derjenige ist, der den Trainingsplatz abschließen würde, fand ich persönlich überraschend. Danach kam jedoch das Highlight des Wochenendes: die Stadionführung!

Von uns gebucht, durch Werder mit anderen Teilnehmern vergrößert, erlebten wir eine Stadionführung der besonderen Art – aufgrund des gestrigen Spieltages wurde überall noch aufgeräumt und besonders die Müllbläser trieben unseren Führer teilweise in den Wahnsinn. Die Führung begann in der Gästekabine. Taktische Anweisungen haben wir jedoch nicht mehr auftreiben können. Besonders interessant, waren die Nebenbemerkungen, wie der Hinweis, dass viel Psychologie beim Bau eines Stadion eine Rolle spielt. Vielleicht starten wir ja demnächst einen Facebook-Sonderteil mit Unnützem Wissen für 500. Oder wer kennt die Antwort auf die Frage, warum die Bank des Heimteams immer die Rechte von den beiden Bänken ist? Das Pult im Pressekonferenzraum wurde natürlich für ein Gruppenfoto genutzt, genauso wie die Trainerbank. Es hatte irgendetwas Magisches durch unsere heiligen Hallen zu wandern und das Stadion von innen zu sehen. Auch der Weg an den Logen vorbei war interessant, genauso wie der Hinweis, dass Werder der einzige Verein, der eine Loge nur für Frauen hat. Die Führung endete dort, wo gezeigt wurde, wie alles begann – im Wuseum. Neben der Trophäensammlung findet man hier auch diverse Geschenke der gegnerischen Vereine und natürlich auch unseren 12. Mann vom UEFA-Cup-Halbfinale gegen den Hamburger Sportverein – die Papierkugel.

Da Ostern vor der Tür stand, gab es im Wuseum ein Gewinnspiel, deren Teilnahme recht einfach klang: Sucht alle versteckten Osterhasen, zählt sie und schreibt die Anzahl auf die Teilnahmekarte. „Das schaffen wir!“, dachte ich…

… Schwierigkeit 1: Es gab neben Stoffhasen, auch Werder-Schokoosterhasen, die gezählt werden mussten.
…Schwierigkeit 2: Die waren fies versteckt, teilweise musste man dreimal an einer Vitrine vorbei gehen, um ihn überhaupt sehen zu können.
…Schwierigkeit 3: Das Doppeltzählen. „Hatte ich den jetzt schon? Ach, ich zähl ihn einfach mal!“

Mittlerweile stehen die Sieger fest, von uns ist keiner dabei. Immerhin gab es einen Trostpreis für die Teilnehmer, sodass meine Werder-Kappe nun ein weiter Pin ziert.

Kurz nach Mittag wurden die Muffins – ja, die, die für das Frühstück geplant waren – auf dem Parkplatz vor dem Stadion als Mittagessen verspeist und die Reisegesellschaft machte sich auf den Heimweg.

Es waren sich aber alle sicher, dass eine Fanclubreise nach Bremen dringend wiederholt werden sollte. Ob wir dann ins selbe Hostel einkehren, wird zu überlegen sein. Das Quietschen der Lattenroste, wenn Thomas oder Paffi sich gedreht haben, würde mir jedoch schon fehlen.

Passend zu unserer Stimmung während dieses Wochenendes, als Werder-Fan und innerhalb des Fanclubs möchte ich enden mit einigen Zeilen aus dem Lied Klassenfahrt der „wise guys“:

„Habt ihr euch mal die Frage gestellt:
Liegt’s an mir oder ist nur der Rest durchgedreht?
Glaubt ihr auch, dass man auf dieser Welt manches nur mit Humor und mit Spaß übersteht?
Dann kommt einfach her,
denn davon gibt’s hier noch mehr:

Herzlich Willkommen! Alles klar zum Start.
Herzlich Willkomm’n mit Rückenwind!
Herzlich Willkommen, jetzt beginnt die Klassenfahrt!
Schön, dass wir zehn nicht die einzigen Bekloppten hier sind.“

Ich freue mich, auch beim nächsten Mal ein abwechslungsreiches Programm für meinen Fanclub auf die Beine zu stellen – nur das Ergebnis darf gerne besser werden!

Von der "Fanclub-Klassenfahrt" berichtet
Felix