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Die spontane Auswärtsfahrt nach Wolfsburg sollte sich lohnen, hatten wir doch erst Donnerstagabend beschlossen einen erneuten Abstecher in die VW-Stadt zu machen. Glücklicherweise konnten für die ausverkaufte Partie am Tag vor dem Spiel im Wolfsburger Forum noch 2 Tickets gesichert werden: direkt neben dem Gästeblock und das auch noch zum Originalpreis, wenn man bedenkt, dass es für beide Vereine ein Europapokalendspiel war. So sollte es doch immer sein – von Fan zu Fan Tickets weiterreichen, ohne dabei Profit herauszuschlagen. Die Ticketübergabe klappte auch wunderbar, zudem konnte man nett plauschen.

Bei bestem Frühlingswetter freuten wir uns auf das Spiel und staunten, was rund um das Stadion seit unserem letzten Besuch 2008 alles verändert wurde. So wurde ein modernes Fanhaus, eine Freizeitanlage mit Wasserskiangebot und eine Soccerarena errichtet. Nichtsahnend wurden wir auf einmal von hinten angehupt – plötzlich stand der Werder-Bus hinter uns und wollte an uns im Weg stehenden Fans vorbei.

Aus dem Wolfsburger Umfeld war zu hören, dass man sich an das letztjährige 5:1 gegen Werder am 34. Spieltag erinnerte, was seinerzeit den Gewinn der ersten Deutschen Meisterschaft bedeutete. Mit einer optisch sehr schönen Choreografie erinnerte die Wolfsburger Nordkurve an diesen Tag, als sie „meisterlich glänzten.“ In Bremen erinnerte man sich natürlich lieber an das letztjährige Pokalspiel, als man in Wolfsburg mit 5:2 gewinnen konnte. Etwas Ähnliches hatte ich vor dem Spiel im Gefühl, mein Tipp lautete 2:3, womit ich nicht weit daneben liegen sollte. Mit Toren war auf jeden Fall zu rechnen, ein Spiel endete zwischen den beiden Teams noch nie 0:0.

Wie so häufig verschlief Werder die erste Hälfte und lag mit 2:1 im Rückstand, wer sonst außer Dzeko und Grafite sollten für Wolfsburg treffen? Wer aber Werder kennt, der wusste, dass in der zweiten Halbzeit noch alles passieren kann. Werder spielte sich im zweiten Durchgang regelrecht in einen Rausch. Jeder wollte unbedingt treffen: Pizarro auf dem Weg zum besten ausländischen Stürmer in der Bundesliga, Frings unter Beobachtung des Bundestrainers und der „torgeile“ Almeida, um vor Freude seinen blanken Oberkörper präsentieren zu können. 2:4 hieß es am Ende, dabei waren auf beiden Seiten durchaus noch mehr Treffer möglich – Latte hüben, Pfosten drüben. Es war wirklich schade, als Jochen Drees das Spiel abpfiff. Tim Wiese ließ sich als einer der Matchwinner feiern, begab sich auf den Weg zum Gästeblock und wollte dort per Megafon einige Schlachtenrufe anstimmen, was jedoch am Zaun des Gästeblocks scheiterte, den er nicht erklimmen konnte. So tanzte die Mannschaft auf dem Rasen „Einmal links, einmal rechts,…“ für die Fans.

VfL Wolfsburg - WERDER BREMEN

Werder übernachtete dank der Leverkusener Niederlage in Stuttgart seit langem wieder auf Platz 3, was nun auch beim letzten Fan die berechtigte Hoffnung nach dem Hören der Champions-League-Hymne in der nächsten Saison auslöste. Der Endspurt auf die Königsklasse ist eröffnet, Werder hat mit 2 Heimspielen gute Möglichkeiten, auswärts in Gelsenkirchen werden wir wieder mit dabei sein!