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Zuerst zum Hintergrund, warum fahre ich nach Mainz zum Auswärtsspiel unseres SV Werder Bremen. Es hat natürlich auch einen sportlichen Reiz. Ich habe in den Jahren 2006 bis 2012 in einer kleinen Einliegerwohnung in Bingen am Rhein gewohnt. Im Jahre 2006 hatte ich mich entschlossen aus beruflichen Gründen meinen Wohnsitz von Sachsen nach Rheinland-Pfalz zu verlagern. Mit meiner Vermieterfamilie habe ich mich von Anfang an gut verstanden. Meine kleine Wohnung war Bestandteil eines Einfamilienhauses. Mit den Hausherren habe ich später auch als Co-Trainer zwei E-Jugendmannschaften betreut.

Im Jahr 2012 wuchs der Entschluss den Arbeitgeber und den Wohnsitz zu wechseln. So zog ich wieder in die Heimat und war zurück in Sachsen. So nutze ich jetzt das Spiel von Werder Bremen in Mainz um den sogenannten Ex-Vermieter zu besuchen.

Seit ich zu Besuch nach Mainz fahre, kommen zum Spiel auch seine zwei fußballbegeisterten Jungs mit ins Stadion. Da wir aber nun im Auswärtsblock stehen und den Grün-Weißen die Daumen drücken, sollte es also auch unterbleiben, beim Tor von Mainz zu jubeln. In den letzten zwei Jahren hat das Rüdiger gut hinbekommen.

In den letzten Jahren sind wir immer erst kurz vor dem Spielbeginn im Stadion gewesen. So eine Viertelstunde vor Beginn war immer mit Hektik verbunden.

Dieses Jahr entschlossen wir uns etwas eher ins Stadion zu fahren. Wir starteten schon gegen 13:15 Uhr und fuhren mit dem Zug nach Mainz. Nach der kurzen Busshuttletour waren wir schon 14:00 Uhr am Stadion. Es war kein langes Anstehen am Gästeeinlass, schnell standen wir im Gästeblock und konnten uns dementsprechend Stehplätze aussuchen. Ich hatte erst die Befürchtung, dass den beiden Jungs, mittlerweile 9 und 13 Jahre alt langweilig wird. Alles gut!

Rüdiger äußerte schon vor dem Spiel seine Bedenken über das Spielergebnis für die Mainzer, da ein gewisser Claudio Pizarro in den Reihen von Werder Bremen zurück war.

Die ersten zwanzig Minuten hatte ich allerdings ein schlechtes Bauchgefühl und ich habe viel Gefühl im Bauch. Wir hatten schon einige brenzlige Situationen zu überstehen. Dann das erste Tor von Ujah und plötzlich war Freude im Spiel. Der ganze Block bebte, bis auf Rüdiger der nur den Kopf schüttelte. Mit den zwei Jungs klatschte ich mich ab. Denen war egal wer die Tore für welche Seite schoss. Sie jubelten einfach mit. Noch zweimal in Halbzeit eins durfte auf Bremer Seite und im Fanblock gejubelt werden. Zur Halbzeit war ich schon sehr beruhigt. Rüdiger hakte das Spiel ab. Die zweite Halbzeit war okay, nur der Anschlusstreffer war wieder einmal unnötig. Nach dem Abpfiff ging es nur ganz schleppend aus dem Gästeblock und wir standen sehr weit oben. So konnten wir die Mannschaft am Gästeblock feiern und Viktor applaudierte aus der Ferne. Wieder einmal ein wichtiger Dreier in Mainz. Ich habe dort schon alles erlebt. Siege, Unentschieden und leider auch Niederlagen.

So war es natürlich ein schönes Wochenende! Bevor ich die Rückreise am Sonntag antrat, noch schnell zum Winzer meines Vertrauens und den Vorrat an Wein aus Rheinhessen aufgefüllt. Nun bin ich gespannt auf die nächste Saison, wann ich wieder nach Mainz fahre!

Paffi